Hilfe im Beh�rdendschungel - das Lotsenprojekt "die Br�cke"
"Die Br�cke", ein ganz neuartiges Modellprojekt, hilft Menschen ausl�ndischer Herkunft, sich im Berliner Beh�rdendschungel zurecht zu finden. Es soll die Kluft zwischen den Zugezogenen und der �ffentlichen Verwaltung �berwinden helfen und zur Selbsthilfe bef�higen.
Konkret geht es darum, Bewohner des Kiezes zu informieren und zu unterst�tzen, die �ffentlichen Hilfs- und Beratungsangebote wahrzunehmen.
Hilfsangebote sind nicht immer leicht zu finden
"Wer kann mir erkl�ren, wie ich mein Recht bekomme?"
"Wo finde ich Hilfe bei chronischer Krankheit?"
"Wen frage ich um Rat bei famili�ren Problemen?"
F�r solche und �hnliche Fragen bieten die Berliner Beh�rden eine Vielzahl von Dienstleistungen bei verschiedenen Beratungsstellen. Diese vermitteln soziale Angebote, Betreuung oder direkte finanzielle Hilfen wie Wohngeld oder Rente. Sich im sprichw�rtlichen Beh�rdendschungel zurecht zu finden, ist aber gerade f�r aus anderen L�ndern Zugezogene nicht leicht. Nicht nur Unkenntnis, auch allgemeine Scheu vor �mtern hindern manchen daran, sich an diejenigen zu wenden, die als Dienstleister f�r ihn zust�ndig sind.
Das wird sich jetzt f�r die Migranten aus dem Sprengelkiez �ndern. Seit Oktober 2005 gibt es das Projekt "die Br�cke", das gleich mit acht sogenannten "Lotsen" tatkr�ftige Unterst�tzung f�r ausl�ndische BewohnerInnen anbietet. Die gestandenen Frauen und M�nner wurden ganz speziell daf�r ausgebildet, zwischen den �rtlichen Beh�rden und den MigrantInnen, ihren Organisationen und Projekten zu vermitteln.
Aktuelle Infos �ber das Projekt "Die Br�cke" gibt es auf der Homepage des Bezirksamtes Berlin-Mitte:
Alle Lotsen haben selbst, wie man so sch�n sagt, "Migrationshintergrund", d.h. sie kamen aus anderen L�ndern zu uns. Seitdem haben sie viele Erfahrungen gesammelt, die nun zusammen mit ihrer speziellen Ausbildung anderen Zugezogenen die Orientierung in der Berliner Angebotslandschaft erleichtern sollen. Die Teilnehmer wurden entsprechend der nichtdeutschen Bev�lkerungsstruktur im Kiez ausgew�hlt: vier sind aus der T�rkei, zwei sind arabischer, einer serbokroatischer und einer afrikanischer Herkunft. Alle haben gute Deutschkenntnisse und waren arbeitslos, einige wohnen selbst im Kiez. (Weiter unten stellen wir Ihnen alle Lotsinnen und Lotsen kurz vor!)
- Der Begriff "Lotse" kommt urspr�nglich aus der Seefahrt (engl. loadsman = Geleitsmann). Ein Lotse ist in der Seefahrt meist ein erfahrener Seemann mit mehrj�hriger praktischer Erfahrung, der bestimmte Gew�sser so gut kennt, dass er die F�hrer von Schiffen sicher durch Untiefen und an Hindernissen vorbei leiten kann. Quelle: www.wikipedia.de
Das Fortbildungsprogramm wird f�r alle Lotsenprojekte in enger Kooperation mit dem Bezirksamt Mitte organisiert und ist in dieser Form einzigartig. Die Schulung und Zusammenarbeit basiert auf dem gegenseitigen Respekt zwischen den Lotsen und den �mtern.
W�hrend der Ausbildung lernen die Lotsen z.B. etwas �ber rechtliche Grundlagen, �ber den Aufbau und die Ansprechpartner des Bezirksamtes Mitte und die Leistungen der B�rger�mter. Die insgesamt 35 Unterrichts-Bausteine werden in der Regel durch ganz praxisnah t�tige Fachkr�fte des Bezirksamtes gestaltet. Diese wissen durch die t�gliche Arbeit in ihren Sprechstunden sehr genau, welche Schwierigkeiten es gibt und wie man sie �berwindet. Interessierte Migranten werden dann von den Lotsen des "Br�cke"-Projektes nicht nur �ber die Versorgungssysteme im Bezirk informiert, sondern in die Lage versetzt, diese in Zukunft selbst�ndig in Anspruch zu nehmen (Hilfe zur Selbsthilfe).
Ein weiteres wichtiges Element, das dem QM nat�rlich besonders am Herzen liegt, ist das Aufzeigen von praktischen M�glichkeiten, sich in die Gestaltung des eigenen Kiezes einzubringen (z.B. in B�rgerrunden wie Quartiersrat, Aktionsfonds oder Kiezredaktion) und nachbarschaftliche Kontakte unter den Bewohnern unterschiedlicher Nationalit�ten zu entwickeln. Denn es ist nicht ausreichend bekannt, dass z.B. auch B�rger ohne deutsche Staatsb�rgerschaft und damit ohne Wahlrecht in unserem Bezirk direkt an wichtigen Entscheidungen mitwirken k�nnen, um das Leben im Bezirk zu verbessern.
Die Lotsen werden sich in den n�chsten Wochen im Kiez vorstellen, indem sie Schulen, KITAS, Jugendzentren und andere wichtige Einrichtungen besuchen. Bis Ende Oktober 2006 ist ihre Bezahlung �ber das Jobcenter Mitte gesichert. Dank ihres pers�nlichen, hohen Engagements werden sie ihr Wissen auch danach weiter geben, hoffentlich in einer bezahlten Position. Ein Faltblatt informiert in f�nf Sprachen �ber das Lotsenangebot und wird in die Haushalte und ist in verschiedenen Einrichtungen und im QM-B�ro erh�ltlich (Download des Flyers im pdf-Format weiter unten).
Auch in anderen QM-Gebieten wurde das im Sprengelkiez entwickelte Projekt umgesetzt, z.B. in Tiergarten-S�d.
Projektleitung:
Fahri Baykara
Muttersprache T�rkisch, seit 25 Jahren in Deutschland, Abitur in der T�rkei, verheiratet, 2 S�hne (13 und 3 Jahre alt), Diplom-Sozialp�dagoge, langj�hrige Erfahrung in Kinder-, Jugend- und -Erwachsenenarbeit im Migrationsbereich.
Kontakt:
bildungsmarkt e. V., Fahri Baykara
Tel.: 030 / 60 50 30 98, [email protected]
Das Lotsenteam Sprengelkiez
M�llerstra�e 158, 13357 Berlin
Telefon: 030 / 6050 3098
Fax: 030 / 6050 3102
lotsen-sprengel[at]web[.]de