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Spielend Sprache lernen - gezielte Sprachf�rderung im Vorschulalter
TITEL |
LAUFZEIT |
ZIELGRUPPE |
�Spielend Sprache Lernen� Gezielte Sprachf�rderung von Kindergarten- bzw. Vorschulkindern |
2008 - 2010 |
Vorschulkinder |
TR�GER & KOOPERATIONSPARTNER |
KONTAKT |
HANDLUNGSFELDER |
KREATIVHAUS e.V. Kita Lynarstra�e |
Kreativhaus e.V., Fischerinsel 3, 10179 Berlin, Tel. 238 09 13 | Kinder/Jugend Bildung/Kultur |
Verlauf und Ergebnisse
Seit September 2008 ist das F�rderteam des KREATIVHAUS e.V. in der Kita Lynarstra�e im Auftrag und mit Unterst�tzung des QM Sparrplatz in der Sprachf�rderung aktiv. Zielgruppe des Projektes sind die Kinder im Vorschulalter und ihre erwachsenen Bezugspersonen, Eltern und Erzieher/innen. Es wurden verschiedene Angebote f�r die Gruppen gemacht, Gruppen- und Einzelf�rderung f�r die Kinder, Mitspielaktionen f�r Eltern und Kinder, Gespr�che mit wenigen oder einzelnen Elternteilen, Fortbildung f�r Erzieher/innen und Informationsgespr�che mit Migrantenvereinigungen und Multiplikator/innen. Die Arbeit mit den Kindern wurde in Videos dokumentiert, die auch in der Elternarbeit eingesetzt wurden. Die Erfolge der F�rderung sind sehr gut, der Unterst�tzungsbedarf bleibt jedoch gro�. Daher w�nschen sich Eltern, Kitaleitung und �team eine Fortf�hrung des Projekts, was auch vom F�rderteam sehr unterst�tzt wird.
Die F�rdergruppen
Die Auswahl der Kinder f�r die Gruppen- und Einzelf�rderung liegt zuerst in der Hand der Erzieherinnen, die nach F�rderbedarf, aber auch nach Gruppenzusammensetzung und Kontinuit�t der F�rderung entscheiden. Dabei sprechen sie sich untereinander, mit ihrer Leitung und mit den F�rderteams des KREATIVHAUSes ab.
Die gef�rderten Kinder kommen alle aus Familien mit Migrationshintergrund bzw. wachsen zweisprachig auf, (was kein Problem an sich ist, problematisch sind nur die Verh�ltnisse, in denen die Familien teilweise leben). Vergleichsweise viele zeigen Anzeichen von Vernachl�ssigung, teilweise ist der Sprachstand sehr weit vom Erwartbaren in der Altersgruppe entfernt. Kinder mit besonders gro�em Bedarf kommen nach M�glichkeit in die Einzelf�rderung, die anderen werden in Gruppen von 10-11 Kindern gef�rdert.
Die F�rderteams hatten rasch einen guten Zugang zu den Kindern und in den F�rderterminen zeigen sich stetig Erfolge in den sprachlichen �u�erungen der Kinder. Die Kinder freuen sich immer auf die Stunden, sie sind neugierig und wissensdurstig.
Sprachf�rderung in Gruppen
Beim Projektstart nach den Sommerferien 2008 wurden F�rdergruppen zusammengestellt, die zumeist aus den Kindern kurz vor der Einschulung bestanden. Nach den diesj�hrigen Sommerferien wurden entsprechend fast alle Kinder aus den Sprachf�rdergruppen eingeschult. Daher wurden in Absprache mit den Erzieher/innen neue Gruppen zusammengestellt, in die auch ein paar Kinder wechselten, die durch die Einzelf�rderung inzwischen gen�gend gefestigt waren. Der Altersschwerpunkt der neu gebildeten Gruppen liegt bei den Vierj�hrigen. Ein F�rderteam hat eine Gruppe mit etwa dreij�hrigen sowie eine Gruppe mit vier- bis f�nfj�hrigen Kindern. Das zweite Team hat zwei Gruppen mit gr��tenteils vier- und einigen f�nfj�hrigen Kindern �bernommen.
Wenn es sich einrichten l�sst, werden ganze Kitagruppen gef�rdert, was bei der aktuellen Gruppenzusammenstellung recht gut geklappt hat. Die F�rderung einer kompletten Kitagruppe hat den Vorteil, dass die Erzieherin dann bei der �Spielend Sprache Lernen�-Stunde dabei sein kann und die Verzahnung mit ihrer Arbeit besser gew�hrleistet ist.
Durch h�ufigen Methodenwechsel und kleinschrittige, immer wiederkehrende Elemente wie Rituale, Fingerverse, Singspiele, Reime, Lieder, Bewegungsspiele, Bilderb�cher, Gespr�che, Laut- und Artikulations�bungen konnte die Aufmerksamkeitsspanne auch der kleinen Kinder auf 45 Minuten gesteigert werden.
Verbessert haben sich bei allen Kinder die sprachliche F�higkeiten: Wortschatz, Artikulation, Semantik und die Kommunikationsbereitschaft. Durch den ganzheitlichen Ansatz von �Spielend Sprache Lernen� ist aber auch Motorik einen guten Schritt weiter entwickelt worden. Wichtig ist auch die insgesamt gr��ere Offenheit der Kinder f�r Sprache und Kommunikation. Das Erleben von positiv besetzten Situationen im Zusammenhang mit Sprache, was ein wichtiger Aspekt der F�rderarbeit des KREATIVHAUSes ist, leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag.
Einzelf�rderung �Zeit f�r mich�
Die Einzelf�rderung kam jeweils acht Kindern mit besonderem Sprachf�rderbedarf zu Gute. Kinder die w�hrend der F�rderung sicher genug wurden, um in die Gruppenf�rderung zu wechseln, wurden durch andere Kinder mit Einzelf�rderbedarf ersetzt.
In der Einzelf�rderung werden Kinder mit besonders geringen Sprachkenntnissen erreicht, die in der Gruppenf�rderung oft am Rande stehen und dadurch wenig von der F�rderung profitieren. Hier hat man die Chance, individuell und intensiv auf die Kinder einzugehen.
Kinder die in der Gruppe und der Erzieherin gegen�ber nur �Ja� sagen und sch�chtern am Rand stehen, werden durch die besondere Aufmerksamkeit in der Einzelf�rderung selbstbewusster und �ffnen sich. Durch den Sprachfortschritt sowie das wachsende Selbstbewusstsein erweitern sich wiederum in der Kindergartengruppe ihr Freundeskreis und ihr Zugeh�rigkeitsgef�hl.
In der Einzelf�rderung besteht die Chance auch bei schwer zug�nglichen Kindern den Punkt zu treffen, an dem sie sich �ffnen. So redete ein Kind lange fast kein Wort, bis die Sprachtrainerin begann, mit ihm �ber gemeinsam gemalte Bilder zu kommunizieren. Sie konnte malen, was das Kind sagen wollte und das Kind bem�hte sich zu sprechen um zu sagen, wie die gemalte Geschichte weitergehen sollte.
Wird ein Kind von der Erzieherin als �schwierig� in der Gruppe eingestuft, kann es in der Einzelf�rderung durchaus entspannt und aufmerksam sein. Sowohl die Sprachtrainerin als auch die Erzieherinnen waren fasziniert von den Fortschritten, die sich durch Einzelf�rderung immer wieder erreichen lie�en.
Da fast alle Kinder aufgrund des von ihnen empfundenen Sprachdefizits anfangs sehr sch�chtern waren, benutzte die Sprachtrainerin eine Handpuppe. Dieser �ffneten sich die Kinder sofort. Die Kommunikation mit der Puppe f�llt allen Kindern offensichtlich sehr viel leichter, als die mit dem erwachsenen Gegen�ber, auch wenn sie durchaus wissen, dass die Puppe eine Kunstfigur ist und von der Sprachtrainerin gef�hrt wird.
Elternarbeit
Es gibt zum einen einige gro�e Events wie Elternnachmittage und Mitspielaktionen, in denen die Arbeit mit den Kindern spielerisch und an Hand von Beispielen dargestellt wird. Zum anderen finden Einzelgespr�che mit allen Eltern statt zum Sprachstand der Kinder und der allgemeinen Situation zuhause. Trotz der sprachlichen Schwierigkeiten bei den Gespr�chen ist der Austausch gut und das Interesse der Eltern sp�rbar. Die gr��te Herausforderung ist, sie erst einmal zu erreichen. Wesentlich ist das Engagement der Erzieherinnen als Br�cke zu den Eltern. Im Lauf der Zusammenarbeit hat sich die Kooperation zwischen Kita- und KREATIVHAUS-Team hier sehr gut entwickelt.
In der Einzelf�rderung waren im derzeitigen F�rderbudget keine Elternarbeit und auch keine Nachbesprechungszeit vorgesehen. Diese erfolgten daher unbezahlt und weniger intensiv als bei der Gruppenf�rderung. Die Sprachtrainerin erlebte einige Eltern als sehr dankbar und sehr interessiert. Die meisten Eltern sprachen schlechter deutsch als ihre Kinder.
Auch die Erzieherinnen zeigten gro�es Interesse und baten die Sprachtrainerin regelm��ig um schriftliche Berichte. Diese nutzten sie zur Erweiterung des Sprachlerntagebuchs, denn die Sprachtrainerin erlebte die Kinder oft sehr anders, als die Erzieherinnen sie in der Gruppe erlebten.
Fortbildung
In der Fortbildung 2008 wurden die Erzieher/innen �ber die Vielfalt an M�glichkeiten �Spielend Sprache zu lernen� informiert. Ebenso wurden sie f�r die Umsetzung im Kita-Alltag sensibilisiert. Dadurch entstand im Jahr 2009 eine bessere Begleitung unseres Teams und der Kinder und ein noch gr��eres Interesse an unserer Arbeit. So haben sich zwei Erzieherinnen entschlossen, obwohl es f�r alle mit gr��erem Organisations- und Planungsaufwand einhergeht, ihre Gruppe in der F�rderung jedes Mal zu begleiten (s.o. bei der Gruppenf�rderung).
Kooperation
Die Arbeitsbedingungen f�r die Erzieher/innen in der Kita sind nicht einfach: Hoher Krankenstand der Mitarbeiter/innen, hohe Arbeitsanforderungen zus�tzlich zur Kinderbetreuung, r�umliche Enge und r�umliche Ver�nderungen. Die Kita ist sehr froh �ber die Unterst�tzung durch die Sprachf�rderteams und bem�ht sich, trotz mancher Schwierigkeit gute Bedingungen f�r deren Arbeit zu schaffen.
Inzwischen sind die Sprachtrainer/innen mit den Erzieher/innen ein recht gut eingespieltes Team. Gro�e Unterst�tzung erfuhren wir auch von der Leiterin Frau Richter. Das QM-B�ro war erster Ansprechpartner im Kiez und hat seit Projektbeginn mehrfach Ausk�nfte und Tipps gegeben.
Ausblick
Die Arbeit mit den Kindern der Kita wurde von ErzieherInnen und Kindern sehr gut aufgenommen. Wie in allen sozialen (Lern-)Situationen braucht die Gew�hnung aneinander einige Zeit. Die kontinuierliche Arbeit mit den Kindern, besonders auch die Einzelf�rderung, wurde von allen Beteiligten als sehr effektiv erlebt. Die Vertrautheit der Kinder mit den F�rderteams durch die Arbeit im Vorjahr war eine hervorragende Voraussetzung f�r die Sprachf�rderung in 2009.
F�r die Zusammenarbeit mit Eltern und Erzieher/innen gilt �hnliches: Die Verbindung von Erwachsenen- und Kinderarbeit erreicht Vieles und sicherlich mehr als die reine Kinderf�rderung, aber es dauert eine gewisse Zeit, bis alle Akteure sich aneinander gew�hnt haben und damit optimale Lernergebnisse m�glich werden.
Sowohl die Leitung, als auch alle Erzieher/innen haben uns auf die Dringlichkeit, sowie den Erfolg der Sprachf�rderung hingewiesen und immer wieder darum gebeten, diese auch 2010 durchzuf�hren.
(Quelle: Zwischenbericht 2009)
Ansprechpartnerin
Projektleitung:
Kornelia Petri
Kreativhaus e.V.
Fischerinsel 3
10117 Berlin