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Projekt "Kiezpatenschaften"
TITEL |
LAUFZEIT |
ZIELGRUPPE |
Kiezpatenschaften |
(mit Vorl�uferprojekt) 2006 bis 2011 |
Kinder und Jugendliche, Ehrenamtliche |
TR�GER & KOOPERATIONSPARTNER |
KONTAKT |
HANDLUNGSFELDER |
Wir Gestalten e.V., Baptistengemeinde Wedding |
"Wir Gestalten" e.V. M�llerstra�e 14a 13353 Berlin Tel. 030/4650 7005 [email protected] |
Kinder/Jugend Bildung/Kultur |
Tr�ger- und Projektbeschreibung
Im Berliner Wedding leben viele Migrantenfamilien, die in die deutsche Gesellschaft nur zum Teil integriert sind. Und es gibt gen�gend deutsche B�rger, die kaum wissen, wie das Leben dieser Familien Gestaltung findet. Hier gibt es auf beiden Seiten viel zu lernen: In der deutschen Bev�lkerung und in den Migrantenfamilien.
Der Verein WIR GESTALTEN e.V. wurde 2006 von Mitgliedern der Baptistenkirche Wedding gegr�ndet. Der Verein �bernimmt gesellschaftliche Verantwortung im Sinne eines sozialdiakonischen Auftrags. Dieses geschieht �berkonfessionell und unabh�ngig von der Religion der Bezugsgruppen.
Das Projekt �Kiezpatenschaften� wurde als Kooperation mit der Baptistenkirche Wedding entwickelt und ging aus dem Vorl�uferprojekt "(T)R�ume verwirklichen" hervor. Kinder und Jugendliche aus dem Quartier (�berwiegend mit Migrationshintergrund) werden in Patenschaften mit deutschen B�rger/innen vermittelt und betreut. 2006 wurde das Projekt mit dem Integrationspreis des Bezirkes Mitte ausgezeichnet.
Der Tr�ger meint: "Wir w�nschen uns in unserem Stadtteil ein Zusammenleben, das vom Interesse am Anderen bestimmt ist. Wir w�nschen uns ernsthafte Auseinandersetzungen anstelle von Ignoranz, Gewalt und Propaganda. Unter dem Motto 'Der einzige Weg zum Lernen ist die Begegnung' (Martin Buber) will WIR GESTALTEN e.V. diesen Prozess f�rdern und aktiv gestalten, damit Integration gelingen kann � zum Wohl der Menschen."
Zielgruppenbeschreibung
Analog zu der Bev�lkerungssituation im Wedding hat sich in den letzten Jahren eine spezifische Zielgruppe herausgebildet. Derzeit nehmen prim�r Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, sowohl t�rkischer als auch arabischer und afrikanischer Herkunft, die Angebote wahr. Das Angebot ist jedoch grunds�tzlich offen f�r Kinder und Jugendliche gleich welcher Herkunft.
In der Altersspanne ab sechs Jahren bis hin zu 17 Jahren gibt es zu ungef�hr 50 M�dchen und Jungen regelm��igen Kontakt � dazu kommt die Familien-/ Elternbegleitung. Haupts�chlich sind es Kinder und Jugendliche, die viel Zeit auf der Stra�e verbringen, Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache und Kultur haben und denen es bislang nicht gelungen ist, sich gesellschaftlich zu integrieren. Mangelhafte Bildung, (bei den �lteren fehlende berufliche Ausbildung), schlechte Ern�hrung und eine geringe Sozialkompetenz sind in so gut wie allen Einzelsituationen pr�gend. In vielen F�llen sind Erfahrungen mit erlittener Gewalt, in einigen F�llen mit ausge�bter Gewalt vorhanden.
Zielsetzung und Methoden
Die ehrenamtlichen Pat/-innen stammen aus vielf�ltigen Berufsfeldern (Studenten, Lehrer, P�dagogen, Hausfrauen, Rentner etc.), sind unterschiedlichen Alters und beiderlei Geschlechts. Fast alle sind inzwischen durch Wohnort oder Arbeit mit der sozialen Situation im Stadtteil Wedding gut vertraut. Die Pat/-innen werden sorgf�ltig ausgew�hlt. Neue Pat/-innen werden erst nach einem intensiven Kennenlernen eingesetzt. Diese Patenschaften werden dann begleitet, die Ehrenamtlichen unterst�tzt und weitergebildet.
Sie unterst�tzen in Eins-zu-Eins-Patenschaften die jungen Menschen meist arabischer, afrikanischer oder t�rkischer Herkunft in erster Linie bei den Hausaufgaben, zunehmend auch bei privaten Problemen, der F�rderung der deutschen Sprache, bei Beh�rdeng�ngen, bei der Suche und Bewerbung um einen Ausbildungsplatz. Die wachsende Zusammenarbeit mit den Eltern bildet einen wichtigen Bestandteil der Patenschaft. �ber den Aufbau pers�nlicher Beziehungen sollen Parallelstrukturen im Kiez aufgebrochen bzw. soll diesen vorgebeugt werden.
Wo gemeinsame Aktionen und Gespr�che ausbleiben, werden Feindbilder aufgebaut, die oft nicht der Realit�t entsprechen. Hier sind alle Beteiligten gleicherma�en herausgefordert: Nicht nur die Kinder und Jugendlichen lernen sich im �deutschen Alltag� besser zu orientieren, auch die deutschen �Paten� lernen die Regeln und Gewohnheiten ihrer Nachbarn und Mitb�rger nichtdeutscher Herkunft besser kennen. Die Kiezpatenschaften wollen damit aktiv und progressiv �an der Basis� zum gegenseitigen Verst�ndnis und friedvollen Miteinander von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen in unserer Stadt beitragen.
Das elementare p�dagogische Ziel besteht darin, gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen nach M�glichkeiten zu suchen, die eigene Lebenswelt sinnvoll und positiv wahrzunehmen und selbst�ndig zu gestalten. Diez Kiezpaten verstehen sich dabei als Wegbegleiter und Unterst�tzer, versuchen Vorschl�ge und Lebensentw�rfe anzubieten, die gegebenenfalls aufgegriffen werden k�nnen und diesen Weg zum Positiven unterst�tzen.
Sie m�chten Schutz bieten, wo er gesucht wird und helfen, selbstst�ndige Handlungskonzepte zur Lebensgestaltung zu entwickeln. Kinder entdecken, Rechte zu haben und sich st�rken zu lassen; Jugendliche lernen geschlechterspezifische eigene und andere Bed�rfnisse zu erkennen und langfristige Ziele in den Blick zu nehmen, die ihre pers�nlichen Tr�ume und Hoffnungen darstellen; gesellschaftliche Zusammenh�nge und Notwendigkeiten werden erkannt � der eigene Platz in einer demokratischen, pluralistischen Gesellschaft gefunden.
In der Umsetzung hei�t das, die Kinder und Jugendlichen zun�chst dort aufzusuchen wo sie sind, und in jedem Einzelfall die konkrete Lebenssituation wahrzunehmen. Darauf aufbauend k�nnen gemeinsam Ideen entwickelt werden, was zu einer positiven Ver�nderung des Lebens beitragen k�nnte. Dabei helfen dann die Kiezpaten. Im ersten Schritt ist es sehr h�ufig die Hilfe bei Schulaufgaben.
Die Methodik der �Kiezpatenschaften� umfasst:
- Einzelgespr�che, um die pers�nliche Situation kennen zu lernen (in den Familien).
- Gespr�che mit den Familien, um wegen einer Begleitung/�Kiezpatenschaft� Kl�rung zu finden.
- Vermittlung in �Kiezpatenschaften�.
- Wo gew�nscht, werden die Familien weiter besucht.
- Bildungsangebote durch Exkursionen, z. B. Museumsbesuche, Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen.
- Konkrete Unterst�tzung beim Lernen f�r die Schule oder die Ausbildung, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz, bei Gericht, beim Erlernen der deutschen Sprache, in Konfliktf�llen.
- Gezielte Pr�ventionsangebote zur Vermeidung von Gewalt und Drogenkonsum.
- Aktionen und Projekte z. B. Sport, Tanz, Theater, Kochen und Ferienprogramm.
Die Angebote finden in den R�umen der Kirche, bei den Familien zu Hause oder w�hrend Exkursionen statt.
Projektbeschreibung und Ansprechpartner:
Mirko Kormannshaus
1. Vorsitzender des Vereins WIR GESTALTEN e.V.
info[at]kiezpatenschaften[.]de
M�llerstra�e 14a
13353 Berlin
Tel. 030/4650 7005
Stand der Projektbeschreibung: Juni 2010