Endlich tut sich was am Sparrplatz � Neues Streetwork-Projekt startet 2009
Bereits vor �ber einem Jahr wandten sich rund 300 B�rgerinnen und B�rger, Anwohner des Sprengelkiezes, an das Quartiersmanagement, die Polizei und das Ordnungsamt: Auf dem Sparrplatz, einer beliebten Spiel- und Erholungsfl�che, nahmen sie eine wachsende Zahl von Alkohol trinkenden M�nnern wahr, deren Verhalten dazu f�hrte, dass viele sich auf dem Platz nicht mehr wohl f�hlten. Zerschmetterte Bierflaschen, L�rm, �ffentliches Urinieren und ein aggressives Auftreten waren Anlass f�r die Beschwerden. Viele mieden den Platz.
Das Quartiersmanagement reagierte kurzfristig und berief eine erste B�rgerversammlung zu dem Problem ein. Am 6. September 2007 versammelten sich ca. 70 Interessierte in der Osterkirche. Auch der Bezirksb�rgermeister Dr. Hanke war anwesend.
Hier und auf insgesamt sechs weiteren Treffen, an denen jeweils 10-20 Personen teilnahmen, wurden die vorhandenen Probleme, aber auch m�gliche L�sungsvorschl�ge diskutiert. Diese reichten von ordnungsrechtlichen Ma�nahmen (Alkoholverbot auf dem Platz, kein Alkoholverkauf mehr in den �Multishops�, st�rkere Pr�senz von Ordnungsamt, Kiezl�ufern und Polizei) �ber Aktionen auf dem Platz bis zum Aufstellen eines Toilettenh�uschens.
Relativ schnell setzte sich die �berzeugung durch, dass die Verdr�ngung der Trinkergruppe keine Option sein k�nne, und dass es vielmehr um die Einbindung aller Nutzer/innen des Sparrplatzes und um die Organisation eines friedlichen Miteinanders gehen m�sse.
Von Anfang an dabei und au�erordentlich engagiert war die Gruppe der ehrenamtlichen Stadtteilmediator/innen, die sich in ausf�hrlichen Gespr�chen mit Anwohner/innen, Gewerbetreibenden, Kitas, aber eben auch s�mtlichen Nutzern auf dem Platz bem�ht hat, ein umfassendes Bild der Lage auf dem Sparrplatz zu erhalten und dabei alle Perspektiven mit einzubeziehen. Diese Arbeit ist nun abgeschlossen. Der gesamte Bericht ist hier abrufbar.
Zu den konkreten Vorschl�gen geh�rten von Anfang an ein Streetwork-Projekt sowie die Wiederbelebung von festlichen Aktivit�ten auf dem Platz. Entsprechende Projektideen wurden vom Quartiersrat bef�rwortet. So wird es nun von 2008 bis 2010 wieder ein j�hrliches Fest auf dem Sparrplatz geben. Der Auftakt in diesem Sommer war bereits ein voller Erfolg und wurde von Aktiven aus der B�rgerinitiative Sparrplatz gemeinsam mit lokalen Gewerbetreibenden gestemmt. Ein besonderes Highlight war sicherlich, dass auch etliche der M�nner, die oft auf dem Sparrplatz sitzen, kr�ftig mit anpackten.
Das Projekt �Streetwork am Sparrplatz�, das von 2008 bis 2010 beantragt war, konnte aufgrund knapper Mittel zun�chst nur f�r 2009 bewilligt werden. Ein weiterer Antrag an den Quartiersrat ist bereits gestellt. Die Suche nach einem geeigneten Tr�ger ist mittlerweile abgeschlossen: Gangway e.V. hat die Ausschreibung gewonnen, und ab 2009 wird sich nun ein erfahrener Sozialp�dagoge um die �Trinker� auf dem Sparrplatz k�mmern (in Erg�nzung zu der vom Land Berlin und Bezirk Mitte finanzierten Streetwork mit Jugendlichen, die bereits am Sparrplatz stattfindet). In diesem Bereich wurden bereits gute Erfahrungen in anderen Bezirken gemacht. Dass es ein langwieriger und ergebnisoffener Prozess ist, wie immer, wenn man es mit Menschen zu tun hat, versteht sich fast von selbst.
Auch wenn die Angebote f�r die erwachsenen Trinker und die Jugendlichen aus fachlicher Sicht getrennt angegangen werden m�ssen und hier verschiedene Kollegen zum Einsatz kommen werden, ist im Sinne der Entwicklung des Gemeinwesens ein enger Informationsaustausch zwischen beiden Projekten unabdingbar und auch gew�hrleistet. F�r den neuen Tr�ger ist es eine Selbstverst�ndlichkeit, dass die Belange aller Beteiligten und die Komplexit�t der Situation in den Blick genommen und ber�cksichtigt werden. Auch in der Arbeit mit Jugendlichen sehen viele noch zus�tzlichen Bedarf. Ein entsprechender Antrag zur Erweiterung des Streetwork-Angebotes f�r Jugendliche ging ebenfalls beim Quartiersrat ein und wird Anfang des Jahres beraten. Wir werden Sie �ber den Verlauf der Projekte weiterhin informieren.