Der frischgebackene Senator sprach sich in dem Interview mit der Neuköllner Körnerpost ganz klar für den Erhalt des Programms "Soziale Stadt" und der Stadtteilprojekte aus. Berlins benachteiligte Stadtteile hätten in den vergangenen dreizehn Jahren sehr von den Fördermitteln profitiert.
Das Berliner Abgeordnetenhaus müsse nun über den Haushaltsentwurf beraten. Mit 15,4 Mio. € pro Jahr an Projektmitteln für das Programm "Soziale Stadt" und Maßnahmen in den Aktionsräumen Plus entspräche diese Summe in etwa dem Niveau im Jahr 2009.
Es freut Michael Müller, dass gerade auch in Berlin, zusammen mit den Menschen in den Kiezen und den Quartiersmanagern ein so breites Bündnis für den Erhalt des Programms auf die Beine gestellt wurde, was beim Bund immerhin zu einem zaghaften Zugeständnis geführt hätte.
"Dies ist ein kleiner Erfolg und ich danke noch einmal ausdrücklich all denen, die diesen Protest gegen eine verfehlte Politik im Bereich der Sozialen Stadt mit unterstützten".
Müller kritisierte in dem Interview, dass der Bund das Programm zwar fortführe, aber in reduzierter und eingeschränkter Form, also mit wenig Geld und einer einseitigen, baulichen Ausrichtung. "Einerseits schmückt sich die Kanzlerin auf dem Integrationsgipfel mit Projekten der Sozialen Stadt. Andererseits wird gleichzeitig das Programm zusammengestrichen".
Das Berliner Quartiersmanagement soll aber auch überprüft werden, Verfahrensvereinfachungen sowie Verbesserungen der Programmstrukturen seien möglich. "Wir werden auch prüfen, was bei der baulichen Aufwertung und Stärkung der Infrastruktur sowie hinsichtlich der fachübergreifenden Zusammenarbeit in den Bezirken erreicht wurde," so Müller. Dies sei eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung. Und dort wo es nötig ist, werde die Struktur neu ausrichtet und werden die erfolgreichen Elemente gestärkt.
Mehr Einzelheiten zur Zukunft und Ausrichtung der "Sozialen Stadt" in Berlin lesen Sie auf der Webseite www.soziale-stadt-retten.de, wo das gesamte Interwiew zu finden ist. Die Fragen stellten Claudia Mattern und Uli Lautenschläger aus dem Quartiersmanagement Körnerpark.