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Lebendiger Sommerferienkalender 2010

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  • QM sucht Tr�ger f�r Kulturprojekt im Sprengelkiez

    Das Kulturprojekt soll in seiner Arbeit inhaltlich auf Themen des interkulturellen Miteinanders oder auch Gegeneinanders eingehen. Interkulturelle Kompetenz und das Verst�ndnis f�r andere Kulturen sollen gest�rkt werden. Bewerbungsschluss ist der 6. August 2010. [mehr]
  • Wieder F�rdergelder bei "St�rken vor Ort"

    Die gef�rderten Kleinstprojekte sollen helfen, indem sie etwa den Anschluss an Schulen, F�rderma�nahmen und Ausbildung oder Erwerbsarbeit vermitteln. Pro Projekt gibt es wieder F�rdergelder bis zu 10.000 Euro. Vorschl�ge k�nnen bis zum 19. September 2010 eingereicht werden. [mehr]
  • Aufruf an alle: Stra�enb�ume gie�en!

    Wasser Marsch! Bezirksstadtrat Ephraim Gothe ruft alle dazu auf, die Stra�enb�ume vor der Haust�r zu gie�en. Auch wenn es nicht mehr ganz so hei� ist, brauchen die Pflanzen Wasser, am besten fr�hmorgens oder abends. Die B�ume sind Ihnen dankbar! [mehr]
  • Eindr�cke vom Sparrplatzfest

    Die wahren Helden des 3. Juli waren neben der Nationalmannschaft die vielen Aktiven, die beim Sparrplatzfest mitgemacht haben. Bei Temperaturen �ber 30 Grad halfen alle mit, damit es ein sch�nes Fest wird. Vielen Dank! [mehr]
Freitag, 07.12.2007

Raul und Khaled - unsere neuen Kiezl�ufer

Eine wirklich sch�ne Geschichte �ber Migration und M�nnerfreundschaft

Raul C�ceres Quenaya und Khaled El-Hossein.

Vielleicht ist der eine oder andere den beiden schon auf einem ihrer Streifz�ge durch unseren Sprengelkiez begegnet oder hat sogar schon mit ihnen gesprochen? Raul und Khaled sind seit Mitte Oktober unsere neuen Kiezl�ufer und vom ersten Moment an wusste ich: �Hier sind �se richtich�!

Kennen gelernt haben sie sich beim Besch�ftigungstr�ger Schildkr�te, was sich aber nicht zwangsl�ufig auf ihr Arbeitstempo auswirken sollte, denn mit Schwung und hochmotiviert gingen sie ans Werk, d. h. in diesem Fall nat�rlich auf die Stra�e. Als Kiezl�ufer werden sie gemeinsam daran arbeiten, den Anwohnern �ihres� Weddings klarzumachen, dass sie mitverantwortlich sind f�r Umwelt und Sauberkeit. Au�erdem wollen sie die gegenseitige Toleranz und das Aufeinanderzugehen f�rdern, denn das beste Beispiel, wie gut dieses gelingen kann, sind sie schlie�lich beide selbst.

Raul C�ceres Quenaya

Das Auff�llen der Beutelspender ist auch Sache der Kiezl�ufer.

wurde 1957 in Lima, der Hauptstadt Perus geboren. Von klein auf war er sehr wissbegierig und neugierig auf das Leben und wurde ein sehr guter Sch�ler. Mit 19 Jahren erhielt er ein Stipendium der Universit�t Leningrad im heutigen St. Petersburg. So machte er sich auf in die damalige Sowjetunion. Elektroingenieur wollte er gern werden und tats�chlich, das ersehnte Diplom hielt er 1983 in den H�nden. Bereits drei Jahre vorher konnte er schon etwas Anderes in den H�nden halten: seine kleine Tochter Guiselle, entstanden in der Ehe mit Inegui, seiner ersten gro�en Liebe.

Auf der Suche nach qualifizierter Arbeit machte Raul sich abermals auf in ein anderes Leben, zun�chst alleine. In Westberlin fand er einen Job in einer Elektrofirma. Bald war die Familie wieder vereint und hatte ihr Zuhause im Wedding. Und wie das so oft ist mit der gro�en Liebe, sie verfl�chtigt sich auf seltsame Weise. Zum Gl�ck blieb den beiden eine herzliche, noch heute bestehende Freundschaft. Und das ist auch gut so, sind sie doch inzwischen schon Oma und Opa!

Nach der Scheidung entschloss sich Raul zu einem Berufswechsel. Er bildete sich im sozial-p�dagogischen sowie pflegerischen Bereich weiter und arbeitete u.a. beim Deutschen Roten Kreuz als Jugendbetreuer, im Altenheim als Krankenpfleger, bei der Berliner Stadtmission und zuletzt in der KITA Malplaquetstra�e. Bei der Aus�bung all dieser T�tigkeiten war es unglaublich hilfreich, dass Raul zehn Sprachen spricht (sieben fast perfekt). So kann er hier im Wedding fast jeden Mitb�rger in seiner Sprache ansprechen.

Und wenn Sie, liebe Mitb�rgerInnen, unterwegs sind, ist es durchaus m�glich, dass Sie Raul auf einem der Berliner Pl�tze in einer Gruppe fr�hlicher, musizierender Menschen, antreffen. Er spielt dann auf der Panfl�te oder schl�gt die Trommel, denn Musik ist seine liebste Freizeitbesch�ftigung.

Khaled El-Hossein

An ihren Westen sind sie zu erkennen: diese Herren sorgen f�r Ordnung und Sauberkeit!

wurde 1971 in Beirut, der Hauptstadt Libanons geboren. 1986 musste seine Familie aus der Heimat fl�chten und lebte dann in Freiburg im Breisgau, wo Khaled nach einem Jahr intensiven Lernens der deutschen Sprache und einem anschlie�enden Schuljahr seinen Hauptschulabschluss erhielt. Zu einer Ausbildung konnte er sich nicht entschlie�en, er wollte lieber gleich �richtig� arbeiten und fing in einem gutb�rgerlichen deutschen Restaurant als K�chenhelfer an. Die Arbeit machte ihm viel Freude und innerhalb k�rzester Zeit konnte er bereits als Hilfskoch die Kochl�ffel schwingen.

1989, bei einem Berlin-Besuch, traf er seine gro�e Liebe. Nach vielen b�rokratischen Hindernissen wurde 1991 geheiratet und eine Wohnung im Wedding bezogen.1992 wurden sie Eltern von gleich zwei pr�chtigen Jungs und 1996 begr��te die Familie dann ein kleines M�dchen in ihrem Kreis. Damit Khaled auch mal am Wochenende und abends Zeit mit seiner Familie verbringen konnte, wurden Topf und Pfanne nur noch zuhause auf den Herd gestellt, und er entschloss sich, als Baustellengehilfe zu arbeiten. Die Krise im Berliner Bauhandwerk zwang ihn dann erneut zu einer beruflichen Umorientierung. Das Arbeitsamt wollte ihn gern zum Altenpfleger umschulen, doch im Gegensatz zu Raul ist diese Arbeit wirklich gar nichts f�r ihn. Seine liebste Freizeitbesch�ftigung ist, neben seiner Familie, der Sport. Khaled k�nnen Sie in den Parks und Erholungsfl�chen unserer Stadt antreffen, entweder laufend oder bei seinen �bungen, die der Kampfsportler dort absolviert, damit er fit und in Form bleibt.

Das Projekt �Kiezl�ufer�

Illegaler Sperrm�ll wird an die BSR gemeldet. Manchmal kann man die Verursacher ermitteln�

Hier haben die Zwei sich �gesucht und gefunden�. Die gemeinsame Arbeit macht ihnen viel Freude und sie wollen unbedingt weiter als Team zusammen bleiben. Ihr St�tzpunkt ist das QM-B�ro, wo sie sich nach ihren langen Rundg�ngen mit hei�em Tee aufw�rmen und Meldung an die BSR oder das Stra�en- und Gr�nfl�chenamt machen. Die Ma�nahme wird �brigens vom Tr�ger Schildkr�te GmbH in Kooperation mit dem Bezirksamt, dem Jobcenter Mitte und Stadt & Hund seit Oktober 2005 durchgef�hrt und finanziert. Dazu geh�ren auch Schulungen in den Bereichen "Konstruktive Gespr�chsf�hrung", "Sicherheit und Deeskalation" sowie Recht.

Ach so, die Zwei wollen auch noch etwas sagen: �Wir sind sehr gl�cklich, in unserem Wedding, dem wir seit Jahren verbunden sind und den wir wie unsere Westentasche kennen, als Kiezl�ufer wirken zu k�nnen. Die Zusammenarbeit mit dem Team des QM ist einfach knorke, wie der Berliner zu sagen pflegt, und wir hoffen darauf, recht lange f�r Sie - und Sie - und Sie hier im Kiez unterwegs zu sein.�

(Carola Patalano unterst�tzt seit Juli 2007das QM-B�ro und betreut hier die Besucher und die Kiezl�ufer.)

Text: Carola Patalano, Fotos: Anne Wispler