“Herausfinden, was Menschen ohne Arbeit wirklich können und erreichen wollen, ist der erste Schritt zu einer befriedigenden Beschäftigung!“ Mit diesen Worten hatte Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke im August das Projekt BRÜCKENSCHLAG vorgestellt, das beim „itw - Institut für Aus- und Weiterbildung angesiedelt ist. „Denn nur, wenn die Interessen und Bedürfnisse des Einzelnen wirklich Ernst genommen werden“, so Hanke, „können überhaupt Wille und Motivation für eine befriedigende Arbeit entstehen.“ BRÜCKENSCHLAG gehe deshalb immer von den „Wurzeln der Persönlichkeit“ aus: Welche Eigenschaften bringt ein Teilnehmer mit, welche Lebensgeschichte gehört dazu, wie lassen sich die Ereignisse deuten, die zur Arbeitslosigkeit geführt haben?
Gerd Behrens, leitender Mitarbeiter und Ideengeber des Projektes meint: „Schon seit sechs Jahren berate ich immer wieder Menschen, die auf der Suche nach neuen Chancen sind. Ich interessiere mich dafür, was Ratsuchende, die zu uns kommen, wirklich können und wollen. Das Herz muss mit dabei sein, dann ist man auch bereit den einen oder anderen Umweg zu gehen“, ergänzt er.
„Nehmen wir zum Beispiel Frau K., sie kam zu uns mit dem Wunsch, sie bei der Bewerbung um die Filialleitung eines Supermarktes zu unterstützen. Nach einer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass ihr eigentliches Ziel der Betrieb eines kleinen Imbisses sei, und dass sie leidenschaftlich gerne koche. Nun macht sie ein Praktikum in einem Catering-Betrieb, der sie dann auch beschäftigen möchte und kommt so ihrem Traum ein Stückchen näher.“, erzählt Silke Heinrich, Beraterin bei Brückenschlag.
„Erst, wenn man etwas über sich weiß und sich selbst besser kennen lernt, kann man auch seine Lebenssituation verändern und verbessern“, erläutert die Projektleiterin Dr. Elke Raddatz, Geschäftsführerin des itw-Instituts für Aus- und Weiterbildung in der Weddinger Seestraße. „Beratung und Betreuung basieren“, so Raddatz, „deshalb vor allem darauf, dass die Ratsuchenden ihre persönliche Situation zu durchschauen und verstehen lernen. Und aktiv mitmachen, weil sie sich einen unmittelbaren Nutzen davon versprechen.“
Das Projekt BRÜCKENSCHLAG bietet keine fertigen Rezepte. Dafür werden aber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei ihrem Weg in Beschäftigung dauerhaft, alltagsnah und ganz individuell von so genannten Navigatoren beraten, betreut und begleitet. Gemeinsam wird nach Wegen gesucht, damit eine realistische Perspektive für dauerhafte Beschäftigung entstehen kann. Ein Einstieg ist auch während der Teilnahme an Jobcenter- oder Arbeitsagentur-Maßnahmen möglich. Die Beratung ist freiwillig und kostenlos. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen im Bezirk Mitte wohnen.
BRÜCKENSCHLAG wird im Rahmen des Bezirklichen Bündnisses für Wirtschaft und Arbeit (BBWA) durchgeführt und aus Mitteln des ESF gefördert. Außerdem fließen Gelder des Berliner Senats und des Bezirkes Mitte in das Projekt. Dabei wird mit dem JobCenter zusammengearbeitet. Weitere Kooperationspartner sind Bildungs- und Sozialträger, bezirkliche Akteure der Stadtteilarbeit wie Quartiersmanagement, Kiezvereine und -initiativen, aber auch Vereine, Beratungsstellen und soziale Dienste des Bezirkes.
Gerd Behrens
itw - Institut für Aus- und Weiterbildung gGmbH
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