Umbauplan für den Pekinger Platz vorgestellt
Wenn es um Baumaßnahmen zur Verschönerung öffentlicher Flächen geht, stehen natürlich die Interessen der Nutzer/-innen und besonders der Anwohner/-innen im Vordergrund. Diese Interessen gehen bisweilen auch auseinander, wie man auf der zweiten Infoveranstaltung zum Pekinger Platz erleben konnte.
Am 24. August 2010 stellte die Landschaftsarchitektin Margret Benninghoff in der Osterkirche den letzten Entwurf ihres Planungsbüros mit den Änderungen vor, die nach den Vorgaben einer Jury (s. u.) einzuarbeiten waren.
Die rund vierzig Anwesenden diskutierten abermals, wie der Bereich zwischen Sprengelpark und Nordufer optimal zu gestalten sei. Was allerdings zum Teil auch daran lag, dass manche die vorhergehende Bürgerbeteiligung versäumt hatten oder die Beschlüsse der Jury wieder infrage stellten.
Hier die neueste Planung:
entwurf_2010-08-23.pdf (2,8 MB)
Nutzungskonflikte
Immer wiederkehrende Hauptthemen solcher Veranstaltungen beruhen meist auf klassischen Nutzungskonflikten z.B. zwischen Hundebesitzern und übrigen Anwohner/innen. Soll man den Pekinger Platz komplett einzäunen, um Hunde und ihre Hinterlassenschaften auszusperren? Dazu hielten die Hundebesitzer leidenschaftliche Plädoyers für mehr Eigenverantwortung, während die übrigen für und auch gegen Zäune waren. Nun wird angestrebt, zumindest den Kleinkinderbereich durch einen Zaun zu schützen.
Kontrovers wurde auch die Nutzung der ehemaligen Fahrbahn am Nordufer diskutiert. Hier kommt es laut Anwesenden immer wieder zu gefährlichen Situationen, wenn Rad- und sogar Motorradfahrer auf der Asphaltfläche auf Fußgänger/-innen und Kinder treffen. Es sollte deshalb noch einmal geprüft werden, ob der amtlich festgelegte Verlauf des Radwegs Berlin-Kopenhagen wirklich über die Fahrbahn gehen muss, oder ob er stärker – zumindest optisch – vom Fußgängerbereich zu trennen ist.
Wasserspiele nicht machbar?
Ziemlich eindeutig war das nochmalige Votum der Bewohner/-innen zugunsten einer Wasserspielmöglichkeit auf dem Spielplatz. Der neue Entwurf hatte die Wasserspielmöglichkeit aus praktischen Gründen verworfen.
Erstens habe das zuständige Grünflächenamt kein Geld zur Unterhaltung und Reparatur der aufzustellenden Pumpen.Der anwesende Vertreter, Herr Walter, beklagte die geringen Mittel für die Grünflächen des Bezirks. Er schätzte, dass für die jährliche Pflege des Pekinger Platzes inklusive der Personalkosten ca. 3000 € verfügbar seien - zu wenig, um defekte Pumpen zu reparieren.
Weitere Kosten könnten durch eine EU-Richtlinie und sich daraus ergebenden Auflagen des Gesundheitsamtes entstehen, denn zukünftig muss ein ständiger Abwasserablauf gewährleistet werden. Es sieht also leider so aus, als müssten die Eltern das Wasser zum Spielen weiter von der nahe gelegenen Pumpe holen.
Umwidmung zum Festplatz?
Ein weiteres Anliegen war die mögliche Umwidmung der ehemaligen Fahrbahn in eine Art Festplatz, was z.B. die Gebühren für Stadtteilfeste senken würde. Gefordert wurde auch eine Möglichkeit der Versorgung mit Wasser und Strom, z.B. für Straßenfeste. Klar ist, dass die Asphaltfläche so bleibt, denn in jedem Fall bleibt eine endgültige Stilllegung des Nordufers aufgrund der noch nicht ganz entschiedenen zukünftigen Sperrung der Tegeler Straße im Bereich der S-Bahn-Trasse offen.
Frau Benninghoff und die Verantwortlichen vom Bezirksamt wollen den Entwurf im Hinblick auf die gesammelten Einwände noch einmal überprüfen. Die anschließende technische Planung der Umgestaltungsmaßnahme wird dann zur Basis für eine Ausschreibung. Wenn diese erfolgt ist, können bereits Ende dieses Jahres die Baumaßnahmen beginnen.
Hintergrund
Der Quartiersfonds 4 des Programms "Soziale Stadt" ist für größere öffentliche Baumaßnahmen gedacht. Der Quartiersrat für den Sprengelkiez hatte 2009 entschieden, dass mit diesen Fördermitteln die Verbindung zwischen Sprengelpark, Pekinger Platz und Nordufer aufgewertet werden soll. Im Juni 2010 fand eine Bürgerbeteiligung samt einer Diskussionsveranstaltung zu den Entwürfen statt, die im Auftrag des Bezirksamtes von drei Planungsbüros erstellt wurden. Man konnte sich die Planungen in Ruhe im Quartiersmanagement ansehen und seine Meinung zu Papier bringen. Am 23. Juni entschied dann eine Jury u.a. mit Vertreter/-innen des Quartiersrates darüber, welcher Entwurf ausgeführt wird.
Weitere Infos beim Quartiersmanagement Sparrplatz.