Freitag, 10.09.2010

Rettet die "Soziale Stadt"! Quartiersmanager protestieren gegen Kürzung der Städtebauförderung

Der Arbeitskreis Berliner Quartiersmanagementbeauftragter, kurz AKQ, protestiert gegen die vom Bundesbauministerium geplante Halbierung der Städtebauförderungsmittel. In einem dringenden Appell bat der AKQ die Mitglieder des Deutschen Bundestages, sich dafür einzusetzen, dass die Kürzungspläne vollständig zurückgenommen werden.

Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten, Quartiersräten und betroffenen Projekten

Am 21.9.2010 laden die Quartiersmanager nun zu einer Podiumsdiskussion mit Bundestagsabgeordneten, Quartiersräten und betroffenen Projekten in das Zwölf-Apostel-Gemeindezentrum in Schöneberg, um über die möglichen Folgen der Kürzungen zu informieren.

Seit mehr als 10 Jahren arbeiten die Berliner Quartiersmanager in mittlerweile 34 Gebieten daran, die soziale Spaltung der Stadt aufzuhalten. Dabei verknüpfen sie Maßnahmen aus den Bereichen Städtebau, Bildung, Integration, Gesundheitsförderung und lokale Ökonomie auf der Stadtteilebene. Die Gelder für das Programm "Soziale Stadt" kommen teils aus Berlin, aber auch vom Bund und von der EU. Das ist um so wichtiger, als die Kommunen selbst nur wenig finanziellen Spielraum haben. Eine Kürzung dieses Programms würde in ganz Deutschland 350 Städte und Gemeinden mit fast 600 Quartieren empfindlich treffen.

Kürzungen sind kontraproduktiv

Die Quartiersmanager haben die Erfahrung gemacht, dass die Probleme in sozial benachteiligten Stadtvierteln auf jahrzehntelangen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen beruhen, die nur mit beharrlichem und kontinuierlichem Einsatz korrigiert werden können. An dieser Stelle den Rotstift anzusetzen, ist deshalb absolut kontraproduktiv.

Der integrative Ansatz des Programms „Soziale Stadt“ hat in den letzten 10 Jahren erheblich dazu beigetragen, die Abwärtsspirale abgehängter Quartiere zu stoppen und positive Entwicklungen anzustoßen. Zentrale Fragen der Gesellschaft wie Integration und Bildung werden in diesen Quartieren gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern mit konkreten Maßnahmen angegangen.

Integrationsprojekte wie die Stadtteilmütter, Bildungszusammenschlüsse von Schulen, Kindertagesstätten und Bewohnervereinen, Ausbildungsprojekte für Jugendliche oder integrierte städtebauliche und soziale Projekte wie der Campus Rütli sind im Rahmen der „Sozialen Stadt“ entstanden und wären durch die beabsichtigten Kürzungen bedroht. Auch das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Bewohner, Eigentümer und Gewerbetreibender für ihre Nachbarschaften wird durch die radikalen Kürzungspläne in Frage gestellt.

Podiumsdiskussion zu den geplanten Kürzungen bei der Städtebauförderung

Rettet die Soziale Stadt!

Dienstag, 21. September 2010, 18 bis 20 Uhr

Ev. Zwölf-Apostel-Kirchengemeinde / Gemeindezentrum

An der Apostelkirche 1, 10783 Berlin. Anfahrt: U-Bhf Nollendorfplatz, Bus M 48, M 85 bis Kurfürstenstraße

Programm:

1. Begrüßung und Einführung in die aktuelle Problematik:

Uli Lautenschläger, Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH

2. Kurze Statements von durch Kürzungen gefährdete Projekte aus den Bereichen Integration, Bildung, Jugend

3. Podiumsdiskussion mit:

Kai Wegner, MdB (CDU)

Swen Schulz, MdB (SPD)

Lisa Paus, MdB (Bündnis 90/ Die Grünen)

Sven Diedrich, Referent für Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik der Fraktion Die Linke

Petra Müller, MdB (FDP, angefragt)

Clarissa Meier, Sprecherin des Quartiersrates Soldiner Kiez

4. Öffnung des Podiums für das Publikum

5. Schlussrunde Podium

6. Zusammenfassung und Ausblick

Moderation: Theo Winters, S.T.E.R.N. GmbH

Im Namen des AKQ:

Brita Wauer, L.I.S.T. GmbH
Ulrich Lautenschläger, Mieterberatung Prenzlauer Berg GmbH
Theodor Winter, S.T.E.R.N. GmbH

AKQ

c/o L.I.S.T. GmbH, Prinz-Eugen-Str. 1, 13347 Berlin
Email: bwauer[at]list-gmbh[.]de


An der Apostelkirche 1
10783 Berlin

Einladung des AKQ